Brenner Nordzulauf
Der Brenner Nordzulauf ermöglicht die Verlagerung des Straßenverkehrs auf die Schiene und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Erweiterter Planungsraum Rosenheim, Bodengeophysikalische Erkundung.
DB-Netz AG und ÖBB-Infrastruktur AG planen abschnittsweise die Zulaufstrecke zum Brenner Basistunnel zwischen München und Innsbruck, den Brenner-Nordzulauf. Im Rahmen der Trassenauswahlverfahren werden auch umfangreiche geologische Erkundungen ausgeführt.
©DB Netz AG
DB Netz AG und ÖBB-Infrastruktur AG planen gemeinsam die Zulaufstrecke zum Brenner Basistunnel zwischen Kufstein (AT) und Rosenheim (DE) inklusive der Umfahrung Rosenheim.
Der sogenannte Erweiterte Planungsraum Rosenheim (EPRR) erstreckt sich von Raubling (südlich von Rosenheim) nach Norden bis auf Höhe der Gemeinde Großkarolinenfeld (nördlich von Rosenheim).
Im Zuge der Trassenfindung waren Baugrunderkundungsmaßnahmen zur Untersuchung des geologischen Untergrundes vorgesehen.
In der ersten Erkundungsstufe zum Trassenauswahlverfahren wurden geophysikalische Erkundungen in Hinblick auf geotechnisch und hydrogeologisch relevante Fragestellungen durchgeführt. Des Weiteren wurden im Zuge dieser Erkundungsphase Bohrungen ausgeführt, deren Ergebnisse u.a. zur Interpretation der geophysikalischen Messergebnisse herangezogen wurden.
Das Messprogramm sah je nach Erkundungsabschnitt den Einsatz von geoelektrischen und von seismischen Messungen vor.
Erkundungsziele waren westlich des Inn vor allem die Charakterisierung der Lockergesteine bis ca. 60m Tiefe und östlich des Inn die Lage der der Felsoberkante der Außeralpinen Molasse bis ca. 100m Tiefe.
Die roten Linien stellen die Profile der geoelektrischen Erkundung, die blauen der seismischen Erkundung dar. An den grünen Punkten sind die in dieser Erkundungsphase abgeteuften Bohrungen situiert.
Für die geoelektrische Erkundung wurde ein hochauflösendes, tomographisches Messverfahren eingesetzt. Die Messungen wurden nach modernstem Stand der Technik mit einer 10-kanaligen Apparatur und einem Elektrodenabstand von 3 m und 72 aktiven Elektroden ausgeführt. Um einerseits die Möglichkeiten der Mehrkanalapparatur auszunutzen und andererseits eine hohe Sensitivität gegenüber vertikalen und lateralen Änderungen in der gewünschten Erkundungstiefe zu erzielen, wurden verschiedene Messgeometrien (Dipol-Dipol, Multiple Gradient) gemeinsam angewandt. Eine Kooperation mit der Forschungsgruppe Geophysik an der TU Wien ermöglichte, Messung und Auswertung nach dem Stand der Wissenschaft durchzuführen.
Die seismischen Messungen wurden von unserem Partner Geophysik GGD mbH (Leipzig, DE) ausgeführt. Gemessen wurde mit einer digitalen hybriden Apparatur, die auch kabellose Aufzeichnungen ermöglicht. Die Anregung erfolgte mit einem beschleunigten Fallgewicht vom Typ EWGIII. Ausgewertet wurde das gesamte Wellenfeld nach refraktionstomografischen und reflexionsseismischen Prinzipien.
Die geotechnische Klassifizierung der Erkundungsergebnisse (geotechnisch schwierige Beckenablagerungen im Südwesten, Auftreten einer seicht liegenden Festgesteinsoberkante im Osten) trug wesentlich zur Trassenauswahl bei.
Fakten zu dem Projekt
Auftraggeber: DB Netz AG
Planungsphase: Trassenauswahlverfahren
Geologische Grundlagenerhebung
Dienstleistungen
- Ausführungsplanung
- Einholen der Genehmigungen
- 37,9 km Geoelektrische Messungen mit 3m Elektrodenabstand an 12 Profilen
- 16,4 km Seismische Messungen mit 5m Stationsabstand an 5 Profilen und beschleunigtem Fallgewicht
- Einarbeiten der Bohrergebnisse und geologische Interpretation
Bearbeitungszeitraum: 03/2019 – 05/2021
Location: Rosenheim, Bayern, Deutschland
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