Der Weg, meine Fahrer und ich
Eröffnung Tangente Zug-Baar: Der Weg, meine Fahrer und ich
Heute ist ein grosser Tag für mich und meine Fahrer: Die Eröffnung der Tangente Zug-Baar ist endlich da! Corona-bedingt wird leider nicht im grossen Rahmen gefeiert, dafür aber gebührend im kleinen Rahmen.
Warnblinker an – ich bin bereit. Darf ich vorstellen? Ich bin AFRY Lightning, die Flitzkiste von Beni und Silvan. Anlässlich der Eröffnung der Tangente Zug-Baar bestritten 60 andere Seifenkisten von Schulklassen aus der Stadt Zug und der angrenzenden Gemeinden ein Seifenkistenrennen – und ich war sozusagen ihr Vorfahrer. Als Teilnehmer des Unternehmerrennens habe ich mich mutig ins Rennen gestürzt, Beni und Silvan haben mich über 700 Meter fehlerfrei durch drei Läufe geführt und mit einer schnellen Durchschnittszeit von 1:11 Minuten über die Ziellinie gesteuert. Wir waren ein grossartiges Team und haben den 4. Platz erreicht!
Im AFRY Team haben sie nicht nur mich zum dynamischen fahrbaren Untersatz zusammengebaut, AFRY hat auch im Rahmen der IG TZB Zug+ ein Teil des Gesamtprojekts geplant. Das Projekt umfasst ein Tunnel, zwei Brücken und drei Kreisel. Die Tangente vernetzt, entlastet, erschliesst und verbindet die Region. Beni war für die Planung und Realisierungsbegleitung der gesamten Betriebs und Sicherheitsausrüstung verantwortlich. Dies beinhaltet die gesamte Elektrifizierung und Digitalisierung des Perimeters. So wurden 33 km Kabel gezogen, 39 Steuerfelder verbaut und 3300 Datenpunkte integriert, welche von der LED-Beleuchtung bis hin zu Notausgangstüren, den intelligenten VTV-Kameras oder Rauchsensoren den Zustand jederzeit und Echtzeit überwachen. Dieser hohe Automatisierungsgrad erlaubt einen sichereren, zukunftsorientierten und energieeffizienten Betrieb der Tangente.
Während 20 Jahren wurde das historische Strassenprojekt geplant und schliesslich in 4 Jahren realisiert. Beni arbeitet seit 2015 zuerst als stellvertretender Projektleiter sowie als Verantwortlicher für die Ausführungsplanung und später als Projektleiter BSA im Projekt. Über diese Zeit habe ich ihn etwas ausgefragt:
Beni, nach erfolgreichem Abschluss zum Elektrozeichner bist du im Jahr 2006 zu AFRY gestossen. Wie hat sich deine Rolle über die Zeit und insbesondere während der Projektdauer entwickelt?
Als Zeichner war ich zu Beginn vor allem mit der Umsetzung betraut und habe die Aufträge der Projektleiter zeichnerisch umgesetzt. Der erste grosse Schritt war für mich die Übernahme einer Teilprojektleitung in der Westumfahrung Zürich. Bei der Durchmesserlinie wurde ich zuerst als stellvertretender Projektleiter eingesetzt, nach einer personellen Veränderung im Team übernahm ich die Projektleitung. Der Start war eine Herausforderung, denn es galt zuerst einen Wissensrückstand aufzuholen. Doch dank einem guten Team und guter Rückendeckung meiner Vorgesetzten wuchs ich an der Aufgabe. Diese Erfahrung hat mich auf die Projektleitung Tangente Zug-Baar vorbereitet. Seit 2015 arbeite ich im Projekt, nach der Pensionierung des damaligen Projektleiters übernahm ich im Jahr 2019 die Leitung der Ausführungsplanung.
So bekam ich die Möglichkeit, mich vom ausführenden Zeichner zu einem Projektleiter zu entwickeln.
Was hast du persönlich für dich im Projekt Tangente Zug-Baar gelernt? Wie wurdest du bei deinem Lernprozess unterstützt?
Die Rolle als Projektleiter war mir aus den anderen Projekten schon ein bisschen bekannt. Neu war im Projekt aber die Komplexität: Der Tunnel der Tangente Zug-Baar ist die erste Infrastruktur dieser Art im Kanton und ist mit einer kompletten Betriebs- und Sicherheitsausrüstung ausgestattet. Entsprechend gab es weniger technische Vorgaben als in anderen Projekten. Dank meinen Vorgesetzten und Mentoren konnte ich von guten Vorlagen und erprobten Abläufen profitieren und diese im Projekt anwenden. Dieses gelernte Wissen kann und werde ich bei kommenden Projekten entsprechend einsetzten und auch intern weitergeben können. Die kurze Ausführungszeit von 4 Jahren ermöglichte mir die komplette Umsetzung und Begleitung der Ausführungsplanung, was enorm lernreich war.
Projektleiter sein bedeutet, eine übergeordnete, ganzheitliche Sichtweise einzunehmen und lernen zu auch Arbeiten zu delegieren. Dieser Lernprozess wurde von meinen Vorgesetzten als Mentoren begleitet und unterstützt.
Deine Arbeit dreht sich um Sicherheit. Worauf achtest du dich, wenn du in einem Tunnel unterwegs bist?
Natürlich konzentriere ich mich in erster Linie auf die Strasse. Wenn ich die Gelegenheit dazu habe, achte ich mich darauf, wie die Notausstiege, SOS-Nischen oder die Tunnelbeleuchtung umgesetzt sind. Was wurde anders gemacht, gibt es neue Produkte und was kann ich davon für meine eigene Projekte lernen? Natürlich achte ich mich bei Infrastrukturen, die ich mit geplant und ausgeführt habe, auch auf ihren Zustand.
Bei einem Projekt wie der Tangente Zug-Baar liegt der Schlüssel für eine gelungene Umsetzung in der Zusammenarbeit der vielen verschiedenen Fachbereiche. Dank einer guten Abstimmung und Koordination in allen Projektphasen und der Minimierung von Schnittstellen innerhalb der IG TZB Zug+ konnte das Projekt optimal projektiert und anschliessend aus «einem Guss» gebaut werden. Danke an unsere IG Partner Emch+Berger und Gruner.
Über AFRY
AFRY ist ein international tätiges Unternehmen in den Bereichen Engineering, Design und Beratung. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, Fortschritte in der Nachhaltigkeit und der Digitalisierung zu erzielen.
Wir sind 16‘000 engagierte Expertinnen und Experten aus den Bereichen Infrastruktur, Industrie und Energie, die weltweit daran arbeiten, nachhaltige Lösungen für zukünftige Generationen zu schaffen.
Making Future