Behandlung der Mikroverunreinigungen ARA Soyhières
Hochmoderne Klärtechnologie, die auf einem mehrstufigen Reinigungsprozess basiert.
Durch den Einsatz modernster Technologie und bewährten Verfahren in der ARA Soyhières im Kanton Jura können Mikroverunreinigungen reduziert und die Qualität des gereinigten Wassers verbessert werden. AFRY wurde für die Projektstudie, Ausschreibung und Ausführung beauftragt.
Der Abwasserzweckverband SEDE (Syndicat pour l’assainissement des eaux de Delémont et environs) von Delémont und Umgebung wurde 1979 gegründet. Damals stimmten sechzehn Mitgliedsgemeinden dem Bau einer Kläranlage und 45 km Zuleitungen zu. 1987 nahm die ARA Soyhières ihren Betrieb auf.
Heute sind der ARA des SEDE, mit einer Reinigungskapazität von 50'000 Einwohnerwerte und u.a. einem Netz von 78 km Rohrleitungen, 12 Regenwasserbecken und 24 Regenüberläufen, 24 Ortschaften von 15 Gemeinden angeschlossen.
Umweltauswirkungen minimieren und Ressourcen effizient nutzen
Täglich gelangen Rückstände von schädlichen Substanzen wie Waschmittel, Pestizide oder Medikamente in unsere Gewässer. Gesetzliche Standards sorgen dafür, dass diese Mikroverunreinigungen durch eine zusätzliche Behandlungsstufe in Abwasser- und Reinigungsanlagen reduziert und eliminiert werden.
Die ARA Soyhières ist verantwortlich für die Aufbereitung des Abwassers aus Haushalten, Gewerbebetrieben und der Industrie in der Region. Um den Schutz der Umwelt und der Wasserressourcen in der Region weiter zu verbessern, wurde im April 2022 die neue Mikroverunreinigungsanlage in Betrieb genommen.
Planung mittels BIM-Methode
AFRY wurde für die Projektstudie, Ausschreibung und Ausführung beauftragt. In Zusammenarbeit mit der Bundesbehörde (BAFU) und den Behörden der Kantone Jura und Basel-Landschaft wurde die neue Anlage gebaut. Die Planung wurde erfolgreich mittels BIM-Methode durchgeführt. Die digitale Arbeitsmethode vereinfachte die Koordination zwischen allen Beteiligten durch eine bessere Kommunikation und eine strukturierte Zusammenarbeit.
Unser Expertenteam war verantwortlich für die Tiefbau-, Spezialtiefbau- und Baumeisterarbeiten, inkl. statischer Berechnung sowohl in der Planung als auch in der Ausführung.
Innovative Lösungen für die Besonderheiten der Wasserreinigung
Nachdem das Wasser in der ARA mechanisch und biologisch gereinigt wurde, gelangt es in die neue Mikroverunreinigungsanlage. Durch die Behandlung mit Aktivkohle-Mikrokörner werden die Verunreinigungen aus dem Abwasser absorbiert, indem sie an deren Oberfläche haften bleiben. Täglich wird neue Aktivkohle hinzugefügt, die in zwei Silos gelagert wird. Verbrauchte wird parallel entnommen und in zwei Behälter gelagert. Jährlich sind ca. 120 Tonnen Aktivkohle erforderlich, welche aber wiederaufbereitet und -verwendet werden kann.
Der Bau erfolgte im Grundwasser was Bautechnisch eine besondere Herausforderung bedeutete. Durch den naheliegenden Vorfluter, sind ebenfalls Hochwasserschutzmassnahmen in der Anlage integriert.
AFRY als Mitglied des Lenkungauschusses nahm an der Wahl der einzusetzende Technologie teil. Dabei lieg die Bewertung der verschiedenen Technologieoptionen und identifizierten die besonderheiten des Abwassers im Fokus.
Durch die Präsenz einer Typ D und E Deponie, sowie Fremdwasser im Einzugsgebiet der ARA, waren zusätzliche Anforderungen an die Abwasserbehandlung erforderlich, um potenzielle Schadstoffe entfernen oder reduzieren zu können.
Zahlen im Überblick:
- Dimensionen des neuen Gebäude 22x26x10 m, davon 5 m in UG
- Zulaufskanal DN 700 mm, L=46 m
- Auslaufskanal DN 700 mm, L=25 m
- Turbinenkraftwerk Kaplan 21 kW
- Photovoltaikinstallation 64 kWc
- Spundwände mit Eckspriessungen (800 m2, H=6m)
Fakten zum Projekt
Kunde: Syndicat pour l’assainissement des eaux de Delémont et environs (SEDE), Soyhières
Partner: RWB Jura SA (Verfahrenstechnik und hydraulische Dimensionierung)
Dienstleistungen: SIA Phasen 21 bis 53, Projektstudie, Ausschreibung, Ausführung
Bearbeitungszeitraum: 2017 - 2022
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