©LAND: Parco Solare Alpino Duragno - AFRY

Förderung der inländischen Winterstromproduktion durch den alpinen Solarpark Duragno

Beschleunigung der Energiewende durch den Bau der ersten alpinen Photovoltaikanlage

Der Solarpark ist Teil des Solarexpresses, mit dem der Bund die Produktion von erneuerbarer Energie beschleunigen und die Versorgung im Winter sicherstellen will. Es ist derzeit das einzige Projekt im Tessin, das die Kriterien des Solarexpress erfüllt.

Das Projekt ist Teil des vom Volk im Rahmen des Klima- und Innovationsgesetzes beschlossenen Ziels der Emissionsfreiheit bis im Jahr 2050. Eine der Massnahmen, die der Bund zur Erreichung dieses ehrgeizigen, aber wichtigen Ziels eingeführt hat, ist der sogenannte Solarexpress.

Förderung der inländischen Winterstromproduktion

Mit der Realisierung der Photovoltaik-Anlage auf dem Berg wird das Problem der Abhängigkeit von der geringeren Einstrahlung der Photovoltaikmodule im Winter angegangen. Der Ertrag eines alpinen Solarmoduls im Winter ist nämlich etwa viermal so hoch wie der eines Moduls im Tal und über das ganze Jahr gesehen doppelt so hoch. Die intensiveren und länger einfallenden Sonnenstrahlen sowie die niedrigen Temperaturen in höheren Lagen steigern die Effizienz. Die doppelseitigen Paneele können im Winter die Reflektion der Sonne auf dem Schnee nutzen.

Idealer Standort im sonnigen Tessin

Der Solarpark befindet sich im oberen Teil des Duragno-Tals auf dem Gebiet der Gemeinde Mezzovico-Vira, am Südhang der Manèra.

©LAND: Parco Solare Alpino Duragno - AFRY
©LAND: Visualisierung des Solarpark Duragno
©LAND: Parco Solare Alpino Duragno - AFRY
©LAND: Visualisierung Solarpark auf über 1700 m. ü. M.

Die Anlage befindet sich auf einer Höhe zwischen 1700 und 1850 Metern. Abgeschirmt wird die Anlage von den Flanken des Duragno-Tals, so dass sie vom Talboden aus nicht sichtbar ist und sie wird in der Nähe der Swisscom-Antenne aus den 1980er Jahren stehen.

Produktion von erneuerbarer Energie beschleunigen

Der alpine Solarpark Duragno wird durchschnittlich 44 MWh Strom pro Tag produzieren. Die produzierte Energie wird viermal sauberer sein als der heute verbrauchte Energiemix. Pro Betriebstag wird die Anlage 4,2 Tonnen CO2-Äquivalente vermeiden. Dies entspricht der Umweltbelastung von zehn vierachsigen Lastwagen, die von Bellinzona nach Frankfurt fahren.

©LAND: Parco Solare Alpino Duragno – AFRY
©LAND: Territoriale Rahmenbedingungen

Einige Projektdaten:

  • 10 MWp installierte Leistung;
  • 16 GWh produzierte elektrische Energie pro erwartetem Jahr (14,4 GWh Produktion gemäss Simulationen plus ein zusätzlicher Beitrag der bifazialen Module, der auf 11% geschätzt wird, mindestens 10 GWh für den Solarexpress). Dies entspricht dem Verbrauch von 4.000 Haushalten;
  • 776 kWh/kWp der Winterproduktion (mindestens 500 kWh/kWp für den Solarexpress);
  • Belegung von 8 Hektar, wovon 1,5 Hektar von den Paneelen bedeckt sind;
  • Installation von 15.840 doppelseitigen Paneelen auf 1.320 Segeln. Jedes Segel trägt 12 Paneele, ist 6 Meter hoch und die Paneele befinden sich 3 Meter über dem Boden. Die Fundamente sind betonfrei, um die Umweltauswirkungen zu verringern und einen einfachen Rückbau am Ende der Lebensdauer zu ermöglichen;
  • 1,5 km neue unterirdische Stromleitung zwischen Manèra und Alpe Foppa auf dem Gebiet der Rivera Patriziato;
  • Bau eines neuen technischen Gebäudes (19 m x 10 m x 5 m), das an das Antennengebäude angebaut wird.

 

Unter der Voraussetzung, dass die Baubewilligung bis Ende September 2024 vorliegt, ist der Bau des Parks zwischen Herbst 2024 und Ende 2026 vorgesehen. Die Baukosten werden auf 46 Millionen Franken geschätzt, wovon 60 Prozent vom Bund und der Rest durch eine Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Akteuren finanziert werden.

©LAND: Parco Solare Alpino Duragno – AFRY
©LAND: Dimensione e inclinazione dei pannelli l Grösse und Neigung der Paneele
©LAND: Parco Solare Alpino Duragno – AFRY
©LAND: Progetto dinserimento paesaggistico l Landschaftsgestaltung
©LAND: Parco Solare Alpino Duragno – AFRY
©LAND: Sezione morfologica del versante l Morphologischer Abschnitt des Kamms
©LAND: Parco Solare Alpino Duragno – AFRY
©LAND: Sezione tipologica dei pannelli l Typologischer Querschnitt der Paneelen
©LAND: Parco Solare Alpino Duragno – AFRY
©LAND: Parco Solare Alpino Duragno – AFRY
©LAND: Parco Solare Alpino Duragno – AFRY
©LAND: Parco Solare Alpino Duragno – AFRY
Parco Solare Alpino Duragno – AFRY
Blick auf den Kamm

AFRY und IFEC waren zusammen mit Ecocontrol und LAND für die Planung und Vorbereitung der Veröffentlichung dieses Pionierprojekts unter der Leitung der S'ROK SA verantwortlich.

Im Einzelnen war AFRY für die allgemeine Projektkoordination, die Geologie und die Planung aller für den Bau des Solarparks erforderlichen Tiefbauarbeiten verantwortlich, wie z. B. die Metallkonstruktionen, welche die Module tragen, die speziellen Schraubenfundamente, die Zufahrtsstrasse und die Baustellenlogistik.

IFEC Ingegneria SA, ein Unternehmen der AFRY-Gruppe in der Schweiz, war für die elektrische Planung des gesamten Solarparks, die Anschlüsse und die Positionierung der Module zur Gewährleistung einer maximalen Ausbeute sowie für das technische Gebäude verantwortlich, in dem Transformatoren sowie Mittel- und Niederspannungsschaltanlagen untergebracht werden.

Nutzung der Synergien für den Transport in die Höhe

Für den Materialtransport auf den Bergkamm wird die Synergie mit einer von der Armasuisse gebauten Baustellen-Seilbahn mit Start am Monte Ceneri genutzt; die Solarpark-Baustelle wird sie für den Transport sämtlicher Materialien (hauptsächlich Schraubenfundamente, Stahlrahmen, Beton für das technische Gebäude, Photovoltaikmodule und elektrische Komponenten) einsetzen können. Der Standort ist über eine Strasse erreichbar, die in den 1980er Jahren für den Bau der Antenne gebaut wurde. Die Strasse, die zwischen der Alpe Foppa und der Manèra ausgebaut wird, wird für den Transport von Baufahrzeugen und Personal sowie für Notfälle genutzt.

Schutz der Landschaft

Das Projekt wurde unter Einhaltung der von der Schweizerischen Stiftung für Landschaftsschutz veröffentlichten Kriterienliste entwickelt: Vermeidung von Betonfundamenten zur Erleichterung des Abbaus, sehr geringe Bodenbedeckung, Berücksichtigung morphologischer Elemente, Vermeidung des Einsatzes von Hubschraubern, Vermeidung neuer Freileitungen, Verhinderung, dass die Anlage den Blick auf das Panorama vom Kammweg aus behindert, Einhaltung einer Mindesthöhe der Paneele über dem Boden, um ein normales Wachstum der Vegetation und die Beweidung durch Vieh und Wild zu ermöglichen.

Um die Auswirkungen, die sich im schlimmsten Fall für bestimmte Arten (insbesondere Vögel) ergeben könnten, auszugleichen, wurden Massnahmen sowohl vor Ort als auch in einem weiter entfernten Gebiet mit hohem ökologischem Potenzial vorgeschlagen.

Südliche Hangseite
Südliche Hangseite

AFRY freut sich, Teil des ersten im Tessin entstehenden Solarparks zu sein und mit unseren erfahrenen interdisziplinären Teams einen wichtigen Beitrag für die Gewinnung der Solarenergie in der Schweiz beitragen zu können.

Fakten zum Projekt

Kunde: S’ROK SA

Dienstleistungen:

  • Vorprojekt
  • Bauprojekt
  • Bewilligungsverfahren
  • Ausschreibung
  • Ausführungsprojekt
  • Bauleitung
  • Inbetriebnahme, Abschluss

Bearbeitungszeitraum: 

Planung: 2023 - 2025
Ausführung: 2024 - 2027

Marcello Pavone - Head of Business Unit Civil Italian Area Switzerland
Marcello Pavone
Leiter Geschäftsbereich Civil Italienische Schweiz

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Alessandro Tami
Leiter Geschäftsbereich IFEC

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