Kantonsspital Graubünden Chur
Eine der grössten Baustellen der Ostschweiz – das Kantonsspital Graubünden (KSGR)
Das Kantonsspital Graubünden mit dem Erweiterungsprojekt SUN baut für die Zukunft. Die Sanierung, der Um- und Neubau geschieht in zwei Bauetappen. AFRY ist verantwortlich für die Projektierung, Ausschreibung und Realisierung in den Bereichen der Tragwerksplanung Hochbau und Baugruben.
Es macht Freude zu sehen, wie jahrelange Planung Gestalt annimmt
Das Kantonsspital Graubünden besteht seit 1941 und ist ein bedeutender Pfeiler der Gesundheitsversorgung des Kantons Graubünden, der Südostschweiz und dem Fürstentum Liechtenstein.
Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, investiert die Stiftung Kantonsspital Graubünden in die Sanierung, den Um- und Neubau "SUN" des Zentrumspitals. Es entstehen moderne medizinische Einrichtungen und Untersuchungsbereiche für die ambulante und stationäre Behandlung. Insgesamt wächst das neue KSGR auf 1'500 Räume auf bis zu 9 Stockwerken.
Der Neubau des Hauses H, ein sechsstöckiges Hauptgebäude mit einer Dimension von 136 m Länge, 48 m Breite und 25 m Höhe inkl. unterirdischer Parkgarage ist das Herzstück des Projektes.
AFRY zeichnet sich in diesem Grossprojekt verantwortlich für die Projektierung, Ausschreibung und Realisierung in den Bereichen der Tragwerksplanung Hochbau und Baugruben über alle Projektphasen.
Das Projekt wird in mehreren Etappen realisiert. Das erste Gebäudeteil H1 wurde bereits 2020 fertiggestellt und in Betrieb genommen.
Die Arbeiten zum Erweiterungsbau H2 und HQ haben anschliessend begonnen und sind nun in vollem Gange. Dazu musste zuerst ein Gebäude abgerissen werden.
Besondere Massnahmen für das Bauen unter Betrieb
Der Spitalbetrieb läuft dabei jederzeit normal weiter, dies erfordert besondere Massnahmen für die Bauarbeiten. Auch die unmittelbare Nähe zu bestehenden Spitalgebäuden inmitten von Wohnquartieren sind Herausforderungen in der Umsetzung eines derart grossen Projektes.
So grenzt die knapp 18 m tiefe Baugrube direkt an das bestehende Bettenhaus. Lärm und Erschütterungen sind unerlässlich, um dies aber zu minimieren, kommen lärm- und erschütterungsarme Geräte zum Einsatz.
Nach knapp 1 Jahr Bauzeit konnte die 7’600 m2 grosse Baugrube im Herbst 2022 fertiggestellt werden. Dabei wurden knapp 100’000 m3 Erdmaterial bewegt, 3000 m Bohrpfähle gebohrt, über 800 Bodenanker gesetzt und alles für den Hochbau vorbereitet.
AFRY’s Dienstleistungen im Hochbau
Die Hochbauarbeiten sind bereits gestartet. Die Absteckung und Bewehrungsverlegung erfolgt mittels BIMtoField. Die Erfahrung, welche wir bei der grössten Schweizer BIMtoField Baustelle KEBAG gesammelt haben, konnten wir in diesem Grossprojekt im Bündnerland weiter ausbauen und umsetzen.
Anwendungsfälle sind:
- Absteckung Schalung mit digitalen Schalungsmodellen
- Einbau der Bewehrung unter Verwendung digitaler Bewehrungsmodelle am Tablet/BIM Häusschen vor Ort.
Aufgrund unserer Erfahrung konnten wir den Baumeister bei der Digitalisierung der Baustelle und der neuen Arbeitsweise begleiten. Mit Hilfe der BIM Koordination zwischen den Planern mittels 3D Modellen realisierten wir einen digitalen Zwilling des Spitals, bei welchem die koordinativen Probleme bereits vor Baustart gelöst wurden.
Aus statischer Sicht liegt die Schwierigkeit in der Komplexität der Gebäudestruktur, welche diverse Aufhängungen, Fachwerkbäume, vorgespannte Unterzüge sowie eine tragende, teilweise vorgespannte Aussenfassade beinhalten. Ausserdem sind grosse statische Aufwendungen zur Abtragung der Erdbebenlasten über mehrere massiv ausgebildete Erdbebenkerne und dazugehörigen Pfahlfundationen zur Realisierung erforderlich.
Die Fundation der neuen Gebäudetrakte erfolgt als Flachfundation, welche die Lasten aus den Stützen und Wänden in den Baugrund abtragen. Wo hohe konzentrierte Lasten auftreten, sowie zur Einspannung der Stabilisierungsscheiben, sind Tiefenfundationen erforderlich. Diese werden als Bohrpfähle mit 90 cm bis 150 cm Durchmesser ausgebildet.
Alle 2’400 m Fundationspfähle sind bereits erstellt und die Halbzeit mit 16’000 m3 eingebauten Beton ist erreicht. Es fehlen nur noch 15’000 m3 Beton bis zur Fertigstellung 2024.
Schwerpunkte im Projekt sind:
- Unterfangung eines Bestandesgebäudes
- Vertikale und horizontale Vorspannungen
- Einsatz von nichtmagnetischer Bewehrung und Baryt-Schwerbeton
- Einsatz von Weisszement-Beton, vorfabrizierten Betonbauteilen, SCC Betonen
- Temporäre Stahlausfachungen für den Bauzustand
- Komplexe Logistik aufgrund fehlender Lagerflächen und Zufahrtswege
- Erschwernisse aufgrund des laufenden Betriebs des Spitals
AFRY freut sich bei diesem spannenden Projekt auf ein weiteres gutes Miteinander mit unseren Partnern.
Hier finden Sie weitere Informationen und Impressionen rund um das Projekt vom Kantonsspital Graubünden.
Fakten zum Projekt
Kunde: Stiftung Kantonsspital Graubünden und GP Staufer & Hasler Architekten
Dienstleistungen: SIA Phasen 3-5, Projektierung, Ausschreibung, Realisierung, Tragwerksplanung Hochbau und Baugruben über alle Projektphasen
Bearbeitungszeitraum: 2012 – 2017 Phase 1 / 2018 – 2023 Phase 2
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