
Kraftwerk Emmenweid
Neubau Wehr- und Fischmigrationsanlagen
Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes und der Fischgängigkeit wird die gesamte Wehranlage modernisiert. Zudem wird eine Revidierung der Kanäle und Turbine sowie des Generators vorgenommen.
Die Konsessionsverlängerung des Kraftwerks um weitere 60 Jahre wurde an Auflagen gebunden: Die bestehende Wehranlage muss ersetzt werden, da sie für den Hochwasserschutz eine ungenügende Abflusskapazität aufweist und keine Fischmigration möglich ist. Die neue Wehranlage ist entsprechend den Hochwasserschutzanforderungen des Kantons Luzern dimensioniert und die Fischmigrationsanlagen wurden entsprechend den Richtlinien und Weisungen des BAFUs ausgelegt.

Beitrag an den Hochwasserschutz
Die neue Wehranlage ist ein wichtiger Teil des Projekts "Hochwasserschutz und Renaturierung Kleine Emme" des Kantons Luzern. Dieses Projekt sieht einen nachhaltigen Schutz des Industriestandort Littauerboden und der angrenzenden Quartiere vor. Im Falle eines Hochwassers wird die Abflusskapazität von 1’000 Liter Wasser im Normalbetrieb auf 700'000 Liter Wasser pro Sekunde erhöht.
Sanierte Wehranlage und modernisierter Fischaufstieg
Die Wehranlage besteht aus zwei 20 m breiten Klappen mit seitlichem, einseitigen Antrieb und einer 6 m breiten Spülklappe. Bei den Zwischenpfeilern sind keine Aufbauten vorgesehen. Die Wehrfelder haben eine hinreichende Breite und bei den Zwischenpfeilern wurde bewusst auf Aufbauten verzichtet, damit Geschwemmsel abgeführt werden kann. Ein Tosbecken sorgt dafür, dass keine Erosion der Flusssohle im Unterwasser entsteht.
Der Fischaufstieg ist als Schlitzpass mit knapp 30 Becken gestaltet, der Fischabstieg besteht aus einer Abstiegskanal mit zwei Überläufen. Der Fischschutz wird durch einen horizontalen Leitrechen mit Rechenreinigungsanlage gewährleistet.


Modellbasierte Koordination und Umsetzung
Das Projekt wurde mit der BIM-Methode koordiniert. Der Bauherr, die Planer, die Lieferanten und der Bauunternehmer entwickelten die verschiedenen Bauwerke gemeinsam anhand von Modellen. Dadurch wurde das Projekt optimiert und abgestimmt. Viele Detailfragen wurden frühzeitig am digitalen Modell geklärt, wodurch während der Ausführung und Montage kaum Probleme auftraten. Die Ausführung erfolgte für alle Arbeiten komplett modellbasiert mit BIM2Field.
Herausforderung auf der Baustelle
Die Bauarbeiten starteten Anfangs September 2023 und dauern bis voraussichtlich August 2025. Die Arbeiten im Flussbett mit Bauumleitungen, die bei wiederkehrenden grossen Hochwassern überströmt wurden, stellten eine Herausforderung dar.

Fakten zum Projekt
Kunde: CKW AG (Centralschweizerische Kraftwerke)
Dienstleistungen: Generalplanung,Tragwerkplanung und Fachplanung für folgende Phasen 32-53
Technische Daten:
Wasserfassung
- Fassungstyp: Wehr mit Seitenfassung
- Ausbauwassermenge: 12.0 m3/s
- Restwasserdotierung: 1.0 m3/s
- Hochwasserentlastung: Wehrklappen
- Bemessungshochwasser: 700 m3/s
- Sicherheitshochwasser: 1050 m3/s
Anlagen für Fischmigration
- Typ Fischaufstiegshilfe: Schlitzpass
- Leitfischart: Bachforelle und Äsche
- Typ Fischabstiegshilfe: Horizontalrechen mit Abstiegsbypass
- Lichter Stababstand: 20 mm
Abstiegsbypass: Stemmtor und zwei aufeinanderfolgende Überläufen
Bearbeitungszeitraum: 2019 – 2025

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