Sanierungsarbeiten am Sitterviadukt

Sitterviadukt der Südostbahn (SOB)

Sanierungsarbeiten am Sitterviadukt, die höchste Eisenbahnbrücke der Schweiz

Eine komplexe Baustelle und besondere Herausforderungen: Die Gesamtinstandsetzung des Fischbauchträgers und der Vorlandbrücken dauerte 30 Monate. Die Sanierung gewährleistet einen sicheren Bahnbetrieb für die nächsten 50 Jahre.

Kulturgut Sitterviadukt – die höchste Eisenbahnbrücke der Schweiz wurde nach dreijähriger Planungsphase und nur zwei Jahren Bauzeit 1910 eröffnet. Die 99 Meter hohe und 365 Meter lange Brücke der Schweizerischen Südostbahn (SOB) liegt auf der Bahnstecktrecke St. Gallen – Wattwil, eingebettet über der Sitter zwischen St. Gallen und Herisau.

Sanierungsarbeiten am Sitterviadukt
Eine komplexe Baustelle und besondere Herausforderungen

Meisterleistung der Brückenbaukunst

Das Viadukt wurde aus Naturstein und Stahl erbaut, eine Meisterleistung der Brückenbaukunst vor über 100 Jahren. Ende der 70er-Jahre wurde die letzte grössere Sanierung durchgeführt.

Beim Prestigeprojekt wurde AFRY beauftragt, das Bauprojekt punktuell zu überarbeiten und die Submission, das Ausführungsprojekt sowie die Bauleitung durchzuführen.

Die umfassende Sanierung barg besondere Herausforderungen. Auf Grund der exponierten Lage der Brücke herrschten beschränkte Platzverhältnisse. Dies setze hohe Anforderungen an die Baustellenlogistik. Der Materialtransport erfolgte über die Schiene, den Warenlift am höchsten Pfeiler der Brücke sowie mittels Helikopterflügen.

Die umfassende Sanierung

Nicht nur die Fahrbahn inkl. Gleisdilation und die Fahrleitung wurden erneuert, auch der in die Jahre gekommene Korrosionsschutz der Stahlkonstruktion, dem sogenannten Fischbauchträger, wurde vollkommen ersetzt. Dabei wurden maximale Schutzmassnahmen zur Luftreinhaltung ergriffen, da die Brücke Schwermetalle (u.a. Blei) in der Beschichtung enthielt. Mittels kompletter Einhausung gelangten keine Schadstoffe in die Umwelt.  Die Einhausung der Brücke war in Etappen notwendig aufgrund der grossen Windangriffsfläche.

Die Schwellenträger inkl. Schlinger- und Bremsverband wurden ersetzt. Die vorgefertigten Schwellenträger wurden angeliefert, bevor sie vor Ort montiert wurden und als fertige Einheit auf den Fischbauch transportiert werden konnten. Die alten Träger wurden recycliert.

Sanierungsarbeiten am Sitterviadukt
Alle oberen Wind- und Bremsverbände ersetzt und Erneuerung Korrosionsschutz Fischbauch
Eine komplexe Baustelle und besondere Herausforderungen
Gerüstboden Fischbauch

Neue statische Berechnungen und strengere Vorschriften verlangen bei einigen Verbindungen eine Verstärkung der Stahlkonstruktion. So wurden die Windverbände verstärkt und ersetzt. Auf den Vorlandbrücken wurden Randborde neu aufbetoniert und die Abdichtung des Betontroges erneuert. Das Mauerwerk wurde mittels systematischen Vernadelungen ertüchtigt. Die Verspannvorrichtung wurde instandgesetzt und deren Ballastgewicht ersetzt.

Haben Sie gewusst?

Die 1000 Tonnen schwere mittige Stahlkonstruktion, der Fischbauch, wurde mit aufwändigen Sandstrahlarbeiten von Hand von den alten Anstrichen befreit. Der neue Schutzanstrich ist fünfschichtig und entspricht der höchsten Schutzstufe. 280 Tonnen Gerüstmaterial wurde auf der Baustelle verbaut. Nach 3 Jahren war die Rundumsanierung fertiggestellt und soll die Brücke für die nächsten 50 Jahre vor Korrosion und somit vor dem Zerfall schützen und weiterhin einen sicheren Bahnbetrieb gewährleisten.

Projektdaten:

Stahlkonstruktion (Halbparabel-Fachwerkträger)

  • Spannweite: 120 m
  • Höhe: 12.3 m
  • Höhe über der Sitter: 99 m

Vorlandbrücke Seite Herisau

  • Länge Viadukt in Naturstein: 130 m
  • Anzahl Bögen: 7
  • Spannweiten Bögen: 31 m, 29 m, 5 x 14m

Vorlandbrücke Seite St. Gallen

  • Länge Viadukt in Naturstein: 127 m
  • Anzahl Bögen: 4
  • Spannweiten Bögen: 2 x 29 m, 2 x 31 m

Fakten zum Projekt

Kunde: Schweizerische Südostbahn AG

Dienstleistungen:

  • Übernahme und punktuelle Überarbeitung Bauprojekt
  • Submission
  • Ausführungsprojekt
  • Bauleitung

Bearbeitungszeitraum: 2018 - 2022

Frederik Fuchs - Leiter Niederlassung Winterthur
Frederik Fuchs
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