21. März: Internationaler Tag des Waldes
Internationaler Tag des Waldes
Am 21. März findet seit 2012 jährlich der Internationale Tag des Waldes statt. Initiator ist die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Unter dem diesjährigen Motto «Forests and sustainable production and consumption» soll an diesem Tag vor allem auf die Vernichtung des Waldes sowie die daraus erforderlich gewordene nachhaltige Forstwirtschaft aufmerksam gemacht werden.
Unsere Wälder haben einige wichtige Funktionen: Sie bieten nicht nur einen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sondern dienen auch als Wasserspeicher sowie Schadstofffilter. Außerdem werden sie als Holzproduzent und Erholungsort genutzt. Kaum ein anderes Ökosystem ist dabei so vielseitig, wodurch die Bedeutung und Schutzwürdigkeit der Wälder hervorgehoben wird. Dennoch sind die Waldbestände auf der ganzen Welt bedroht.
Der Wald in Gefahr
Denn diese Vielseitigkeit wird dem Wald gleichzeitig zum Verhängnis: aufgrund von wirtschaftlichen Interessen gehen besonders in Regenwaldregionen großflächig Waldgebiete durch Abholzung und Brandrodung verloren. Die freigewordenen Flächen werden agrarwirtschaftlich genutzt. In Mitteleuropa hingegen wurden viele Wälder von Mischbeständen zu Wäldern mit lediglich einer Baumart, sogenannten Monokulturen, umgebaut. Dadurch kann der Rohstoff Holz gewinnbringender produziert werden. Überwiegend werden dabei Fichten aufgrund ihres schnellen Wachstums angepflanzt. Derartig genutzte Forste sind jedoch extrem anfällig gegenüber externen Faktoren wie Schädlingsbefall (z. B. Borkenkäfer) oder Sturmwurf und bieten nur wenigen Arten eine Lebensgrundlage. Im Laufe der letzten Jahrzehnte kam zusätzlich der Klimawandel als ein weiterer belastender Faktor hinzu. Durch diesen sind viele Waldgebiete gefährdet, doch nicht jedes ist betroffen.
Erdmannwälder als Vorzeigewälder
Die Erdmannwälder bei Sulingen, 50 km südlich von Bremen, beispielsweise scheinen dem Klimawandel zu trotzen. Ende des 19. Jahrhundert entschied der zuständige Oberförster Friedrich Erdmann den damals vorhandenen eintönigen Kiefernwald zu verändern und in einen annähernd natürlich wachsenden Mischwald umzubauen. Innerhalb von 30 Jahren etablierte er 20 verschiedene Baumarten in unterschiedlichen Alterskategorien. Obwohl ein derartiger Wald einen höheren Bewirtschaftungsaufwand sowie einen geringeren Ertrag darstellt, besticht er durch eine höhere Anpassung an den Klimawandel. Aufgrund dessen wurde dieser sogar vom Bund Deutscher Forstleute zum Wald des Jahres 2022 gekürt. Die Erdmannwälder stellen somit ein sehr gutes Beispiel für eine nachhaltige Forstwirtschaft dar.
Tätigkeitsbereich von AFRY
Waldgebiete befinden sich regelmäßig innerhalb von Projektgebieten der Umweltplanungsabteilung von AFRY. Besonders häufig werden hier Kartierungen von waldbewohnenden Tieren wie Fledermäusen oder Eulen durchgeführt oder nach Horsten und Baumhöhlen gesucht sowie diese auf Besatz kontrolliert. Im Anschluss können durch die gewonnen Erkenntnisse der Erhebungen geeignete Maßnahmen formuliert werden, die den Wald und seine Artenvielfalt schützen. Im Rahmen der Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung erstellt AFRY Planungen, durch die zum Beispiel ein Fichtenbestand durch Wiedervernässung eines Moores aufgewertet wird.
Für mehr Informationen sowie zu geplanten Aktionen zum Tag des Waldes besuchen Sie folgende Webseiten:
https://www.fao.org/international-day-of-forests/en/
Autorin: Nicole Reger