
Mobilitätswende
Wie die Mobilitätswende urbane Räume transformiert
Was sich ändern muss, damit Verkehr nicht nur klimafreundlich, sondern auch sozial gerecht, effizient und lebenswert wird.
Eine immer zunehmendere Verkehrslast, steigende Benzinpreise, sowie Lärm und Luftverschmutzung: Viele Menschen erleben Mobilität heute als Zumutung. Gleichzeitig steht die Politik unter Druck, den Verkehr klimafreundlich, inklusiv und zukunftsfähig zu gestalten. Doch wie schaffen wir den Wandel in einem der komplexesten und emissionsstärksten Sektoren überhaupt?
Die Antwort: Wir müssen Mobilität neu denken und mit ihr unsere Infrastruktur, Gewohnheiten und politischen Prioritäten. Das bedeutet auch, dass der Straßenraum neu verteilt und Mobilitätsangebote intelligent vernetzt werden müssen. Der Wandel geht über eine reine Verkehrspolitik hinaus – er zieht sich bis in unsere gesellschaftlichen Strukturen.

Definition: Was ist der Unterschied zwischen Mobilitäts- und Verkehrswende?
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden beide Begriffe oft gleichgesetzt. Und doch setzen sie unterschiedliche Schwerpunkte.
Die Verkehrswende fokussiert sich auf technische Verbesserungen im bestehenden System: mehr ÖPNV, bessere Radwege, eine elektrifizierte Bahn, weniger motorisierter Individualverkehr. Es geht darum, Verkehrsmittel effizienter und umweltfreundlicher zu machen – und dabei Lärm und Emissionen zu reduzieren.
Die Fragen der Mobilitätswende reichen tiefer: Wie bewegen wir uns – und warum? Sie strebt dabei nach einem fundamentalen Wandel: Weniger Verkehr, mehr Lebensqualität. Weniger Auto, mehr Vielfalt. Statt nur auf neue Antriebe zu setzen, will sie Verkehr vermeiden, verlagern und vernetzen. Fußverkehr, Radverkehr und Nahverkehr sollen Vorrang bekommen.
Warum die Mobilitätswende zentral für Klimaschutz und Lebensqualität ist
Rund 20 % der deutschen CO₂-Emissionen entfallen auf den Verkehr. Und obwohl neue Technologien wie E-Autos Fortschritte bringen, lösen sie zentrale Probleme nicht: Platzmangel, Lärm, Staus und gesundheitliche Belastungen bleiben bestehen – vor allem in urbanen Räumen.
Autos dominieren heute nicht nur den Verkehr, sondern auch den öffentlichen Raum. Straßen und Parkplätze blockieren Flächen, die für Wohnen, Grünflächen oder Begegnungen fehlen. Die Mobilitätswende setzt genau hier an: Sie schafft Alternativen zum Auto, macht nachhaltige Mobilität attraktiv – und ermöglicht so eine echte Verhaltensänderung.
Kollektiv- oder Individualverkehr – wohin soll die Reise gehen?
Ein funktionierender, vernetzter öffentlicher Verkehr ist das Rückgrat der Mobilitätswende. Nur wenn Busse, Bahnen, Sharing-Angebote und Radwege verlässlich, schnell und sicher sind, steigen Menschen um und lassen das Auto häufiger stehen.
Dafür braucht es neben Investitionen in Bus, Bahn und Rad auch den politischen Willen, dem Auto weniger Raum zu geben.

Future Cities - Mobilität als Teil der nachhaltigen Stadtentwicklung
Stadt- und Verkehrsplanung hängen folglich eng zusammen: Wie Städte aufgebaut sind, beeinflusst maßgeblich, wie wir uns in ihnen bewegen und ob sie soziale Teilhabe garantieren. Eine nachhaltige Verkehrspolitik schafft deshalb kurze Wege, stärkt den Nahverkehr und verbindet digitale Angebote mit einer intelligenten Nutzung des öffentlichen Raums. Gerade ältere Menschen, Kinder oder Personen ohne eigenen PKW profitieren von diesem Ansatz.
Städte wie wie Paris oder Freiburg zeigen, welches Potenzial in einem ganzheitlichen Mobilitätskonzept steckt. Autofreie Zonen, durchgängige Rad- und Fußwege, gut erreichbare öffentliche Verkehrsmittel sowie gemischte Quartiere sorgen nicht nur für effizientere Verkehrsflüsse, sondern auch für mehr Lebensqualität. Konzepte wie die 15-Minuten-Stadt reduzieren unnötigen Individualverkehr und fördern klimafreundliche Alternativen.
Die Transformation betrifft damit nicht nur den Verkehrsbereich, sondern auch Themen wie Klimaschutz, Lärmschutz, Stadtklima und Flächengerechtigkeit. Ziel ist es, Städte so zu entwickeln, dass Wohnen, Arbeiten und Freizeit auch ohne Auto möglich sind. So entsteht ein Verkehrssystem, das nicht auf Verzicht, sondern auf Lebensqualität, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit setzt.
AFRY – Partner für nachhaltige Mobilität
AFRY begleitet Städte, Kommunen und Unternehmen bei der Umsetzung nachhaltiger Mobilität – von der Idee bis zur Inbetriebnahme.
Unser Angebot:
- Machbarkeitsstudien und Mobilitätskonzepte
- Planung und Genehmigung von Verkehrsanlagen
- Umweltprüfungen, Lärmschutz und CO₂-Minderungsstrategien
- Digitalisierung, Elektrifizierung und smarte Vernetzung
- Optimierung des Modal Split und Lösungen für den Güterverkehr
Mit technischer Expertise, interdisziplinären Teams und Erfahrung in den Bereichen Stadtentwicklung, Energie und Umwelt treibt AFRY die Mobilitätswende voran.