
Monitoring Flutmulde Rees
Enge Zusammenarbeit der AFRY Umwelt- und Wasserexperten im Auftrag der WSV beim biotischen und abiotischen Monitoring der Flutmulde Rees
Am Reeser Rheinbogen wurden bei erhöhten Wasserständen immer wieder große Mengen an Kies, Sand und Geröll mitgerissen, die sich an unerwünschten Stellen ablagerten – mit Folgen für die Schifffahrt und ufernahe Bauwerke. Um dem entgegenzuwirken, wurde die Flutmulde Rees angelegt.

Am Reeser Rheinbogen haben Erosionen und Anlandungen in der Vergangenheit trotz wiederholten Gegenmaßnahmen zu Problemen für die Schifffahrt und ufernahen Bauwerke geführt. Um dem nachhaltig entgegenzuwirken, wurde zwischen 2009 und 2015 auf dem linksrheinischen Vorland zwischen Rhein-km 833,5 und 839,0 die Flutmulde Rees angelegt. Sie sorgt dafür, dass bei Wasserständen über Mittelwasser ein größerer Abflussquerschnitt zur Verfügung steht. Das verringert die Erosion sowie die Belastung der Stadtmauer von Rees und stabilisiert den Grundwasserspiegel.
Im Zeitraum von 2009 bis 2016 wurde im Auftrag des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Duisburg Rhein ein baubegleitendes Monitoring der biotischen und abiotischen Faktoren durchgeführt. Die Untersuchungen dienten insbesondere der Ermittlung des Zielerreichungsgrades der planfestgestellten Ausgleichsmaßnahmen. Es wurden sieben Statusberichte zum Zustand der Flutmulde erstellt und veröffentlicht.
2018 wurde zudem ein Pflege- und Unterhaltungsplan für die Flutmulde Rees erstellt. Anhand des Pflege- und Unterhaltungsplans wurden Qualitätsstandards für die Berücksichtigung ökologischer Belange bei der Unterhaltung der Flutmulde vorgegeben.
Die Durchführung des baubegleitenden Monitorings von 2009 bis 2016 erfolgte durch AFRY am Standort in Köln. Auch der Pflege- und Unterhaltungsplan wurde durch das Kölner AFRY-Team erstellt.
Das WSA Rhein hat für den Zeitraum 2025 bis 2032 ein weiteres biotisches und abiotisches Monitoring beauftragt. Im Rahmen des Monitorings wird erneut der Zielerreichungsgrad für die einzelnen umgesetzten Maßnahmen erfasst und eine Erfolgskontrolle für das Gesamtprojekt durchgeführt. Zudem sollen Konzepte erarbeitet werden, die die Funktionsfähigkeit der Flutmulde und Fährschneise sowie der Zielbiotope langfristig gewährleisten.

Auch mit diesen Leistungen wurde AFRY beauftragt. Hierfür arbeiten Umweltexperten am Standort Köln und Wasserexperten am Standort Hamburg eng zusammen.
Ihre Leistungen umfassen:
- Abruf, Prüfung und Auswertung der wasserwirtschaftlichen und hydromorphologischen Daten
- Analyse der Wasserspiegellagen, Strömungen und Abflüsse im Rhein und in der Flutmulde
- Untersuchung des Grundwasserspiegels an sechs Messstellen
- Auswertung des Teichpegels inkl. der Interaktionen zwischen Teichpegel und Kleingewässern im Naturschutzgebiet
- Analyse der beiden Akkumulationsbereiche Fährschneise und Einlaufschwelle im Zusammenspiel mit den Erkenntnissen aus sedimentologischen, morphologischen und hydraulischen Auswertungen
- Durchführung einer Biotoptypenkartierung und von Vegetationsaufnahmen nach Braun-Blanquet
- Avifaunistische Kartierungen (Brutvögel sowie Rastvögel und Wintergäste)
- Untersuchung Makrozoobenthos
- Untersuchung Amphibien
- Untersuchung Schmetterlinge und Libellen
- Untersuchung Fledermäuse
- Bei hinreichendem Verdacht auf Bestände werden auch Makrophytenbestände und Reptilien erfasst