
Ozonanlage Klärwerk Schönerlinde
Sauberes Wasser für den Tegeler See und die Trinkwasserversorgung Berlins
Um den Eintrag von anthropogenen Spurenstoffen in den Tegeler See weitestgehend zu reduzieren und die Qualität der anschließenden Trinkwasseraufbereitung nachhaltig zu gewährleisten, wird auf dem Klärwerk Berlin Schönerlinde eine Ozonung errichtet.

Ableiter vom Klärwerk zu einer Oberflächenwasseraufbereitungsanlage (OWA)
Das mechanisch und biologisch gereinigte Abwasser aus dem Klärwerk Schönerlinde wird im offenen Ableiter vom Klärwerk über ein nachfolgendes Grabensystem zu einer Oberflächenwasseraufbereitungsanlage (OWA) geleitet, wo eine erweiterte Phosphatelimination stattfindet. Im Anschluss an die OWA erfolgt die Einleitung in den Tegeler See, aus dem Wasser zur Trinkwasserversorgung Berlins entnommen wird. Durch die anteilige Kreislaufführung werden besondere Anforderungen an die Ablaufqualität des Klärwerks gestellt. Das Ziel ist es für den Parameter Gabapentin eine Unterschreitung des allgemeinen Vorsorgewertes von 0,1 µg/l zu erreichen.
Planung der Ozonungsanlage
Die Errichtung der Ozonung ist der erste Teil des Maßnahmenpaketes, die in Verbindung mit weiteren Behandlungsstufen dazu dient, die anthropogenen Stoffe bei der Abwasserreinigung zu eliminieren. So kann die Gütequalität des Abwassers und der anschließenden Trinkwasseraufbereitung nachhaltig gewährleistet werden.
AFRY wurde von den Berliner Wasserbetrieben (BWB) gemeinsam mit dem ARGE-Partner Spiekermann GmbH Consulting Engineers mit der Generalplanung der Leistungen beauftragt.
AFRY plant die komplette Ozonungsanlage, die auf eine Wassermenge von rd. 2,1 m³/s im Trockenwetterfall und rd. 3,8 m³/s im Regenwetterfall ausgelegt ist.


Direkte Produktion von Ozon vor Ort
Der Ozonreaktor besteht aus insgesamt 4 Strassen, die als Schlaufenreaktoren mit je rd. 650 m³ Netto-Volumen ausgeführt werden und meanderförmig durchströmt werden. Jeder Reaktor besteht aus 7 Kammern, die Ozonzugabe erfolgt jeweils in den Kammern 1 und 3 jedes Beckens und ist variabel einstellbar, um die Abbauraten verschiedener Spurenstoffe optimal beeinflussen zu können. Die Bereitstellung von Ozon erfolgt über insgesamt 6 Ozonerzeuger, die insgesamt rd. 65 kg/h Ozon aus Sauerstoff herstellen. Durch die direkte Produktion des Ozon vor Ort und katalytische Verfahren wird ein Austritt von Ozon in die Atmosphäre verhindert. Auf den Becken wird das Maschinenhaus der Ozonerzeugung errichtet. In diesem sind alle für die Ozonung relevanten Anlagenteile – wie z.B. die Ozongeneratoren, Restozonvernichtungen, NSHV, USV, Lüftung- und Kühlung) aufgestellt.
Neben der eigentlichen Ozonung umfasst das Projekt die Zu- und Ablaufkanäle zu den Reaktoren, die Errichtung einer neuen Messstation für den Klärwerksablauf sowie die Überarbeitung der Energieversorgung des Klärwerkes.
Die Maßnahme befindet sich in der Realisierungsphase und der Ablaufkanal ist weitestgehend fertiggestellt. Die für die sichere Versorgung der Kläranlage erforderliche Schaltanlage im Bereich der Übergabe des EVU ist ebenfalls fertiggestellt. Aktuell befindet sich die Ozonung im Rohbau.
Kunde: Berliner Wasserbetriebe (BWB)
Projektlaufzeit: 2017 – 2027
Rolle AFRY: Generalplaner gemeinsam mit ARGE-Partner Spiekermann Ingenieure