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Sanierung Strassentunnel Munt la Schera

Investition in die Sicherheit für die Weiterführung des öffentlichen Betriebs

Der Strassentunnel Munt la Schera ist eine wichtige Verbindung zur Staumauer Punt dal Gall der Engadiner Kraftwerke AG. Bei der Sanierung des Tunnels war AFRY für die Projektverfassung der Disziplinen Bau und BSA, für die örtliche Bauleitung sowie für die Umweltbaubegleitung verantwortlich.

Ursprünglich wurde der 3.4 km lange Tunnel Munt la Schera von der Engadiner Kraftwerke AG (EKW) in den Jahren 1962 bis 1965 für den Bau der Kraftwerkanlage erstellt. Neben dem wintersicheren Zugang und der Versorgung der Staumauer Punt dal Gall wurde der Tunnel in der Folge – gebührenpflichtig – auch für den privaten und öffentlichen Verkehr zugänglich gemacht. Insbesondere für Pendler wie auch für Touristen ist der einspurige Tunnel Munt la Schera eine beliebte Verbindung zwischen dem Engadin und Livigno in Italien.

Aufgrund des schadhaften bis schlechten baulichen Zustands sowie Defiziten beim Lichtraumprofil und der Tunnelentwässerung wurde der Tunnel Munt la Schera in den Jahren 2020-2023 saniert.

AFRY war gesamtverantwortlich in unterschiedlichen Disziplinen

Bei der Sanierung des Tunnels war AFRY gesamtverantwortlich für die Projektverfassung der Disziplinen Bau und Betriebs- und Sicherheitsausrüstung (BSA), für die örtliche Bauleitung sowie für die Umweltbaubegleitung. In der Planung und Realisierung wurde das Projektteam laufend mit vielseitigen Herausforderungen konfrontiert. Bauen unter Betrieb, resp. in kurzen Baufenstern erfordert eine minutiöse Planung im Vorfeld und ein hohes Mass an Flexibilität und Reaktionsfähigkeit während der Realisierung.

Tunnelsanierung Munt la Schera mit Staumauer Punt dal Gall
Vielseitige Herausforderungen auf der Baustelle auf 1800 m ü.M. l Staumauer Punt dal Gall
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Kabelrohrblock im Bauzustand

An verschiedenen Orten im Tunnel wurden parallel Arbeiten ausgeführt. Es handelte sich dabei um folgende Haupttätigkeiten:

  • Vorgängige Demontage von Komponenten der BSA (betrieblichen Sicherungsanlagen).
  • Felssicherung in unverkleideten, resp. schadhaften Abschnitten – Abtrag aufgelockerter Fels oder schadhafte Verkleidung und Erstellung eines neuen Spritzbetongewölbes.
  • Gewölbeerweiterung zur Behebung von Unterprofilen – lokaler Abbruch des bestehenden Gewölbes mit teilweiser Abfangung und Neuprofilierung mittels Spritzbetongewölbe.
  • Massnahmen zur Gewölbeabdichtung mittels Noppenfolien und Isolationsmatten zur Wärmedämmung.
  • Erstellung eines Kabelrohrblocks im Bankettbereich inkl. Umbau der Tunnelentwässerung.
  • Nachträgliche Wiedermontage von Komponenten der BSA.

Sanierung unterteilt in vier Bausaisons

Die jeweiligen Bausaisons wurden einerseits limitiert durch die klimatischen Bedingungen auf rund 1800 m ü.M. sowie der Anforderung des Kunden nach möglichst geringen Ertragseinbussen durch Tunnelsperrungen. Die Realisierung der Tunnelsanierung fand in den weniger frequentierten Monaten Juni – November statt, wobei die Arbeiten unterteilt wurden in die Phasen Nachtsperrungen mit einer Arbeitsschicht und Totalsperrungen, in welchen rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche gearbeitet wurde.

Erhöhung der Tunnelsicherheit

Nach 2020 wurde zwischenzeitlich im November 2021 auch die 2. Bausaison und somit die Tunnelsanierung erfolgreich abgeschlossen. Der Tunnel konnte pünktlich im Dezember 2021 dem Betrieb übergeben werden. Durch die Sanierungsarbeiten wurde der Tunnel Munt la Schera rundum verbessert und sicherer gemacht. So konnten frühere Gefährdungsbereiche und Bauwerksdefizite behoben werden und die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen wurden zu grossen Teilen ersetzt und auf den neusten Stand der Technik gebracht.

CH_BU Transportation_refurbishment tunnel Munt la Schera
Felssicherungsarbeiten

Nach Abschluss der Tunnelsanierung folgte in den kommenden beiden Jahren 2022 und 2023 die Modifizierung der Kabelanlage im Bankettbereich. Dazu wurde auf einer Länge von rund 3.4 km ein neuer Kabelrohrblock mit insgesamt 63 Nischen für Kontroll-, resp. Kabelzugschächte erstellt.

Bauen auf über 1800 m ü.M. – Herausforderungen gemeistert

Nach vier Bausaisons sind die Sanierungsarbeiten erfolgreich abgeschlossen. Die Verbindung zwischen der Schweiz und der italienischen Provinz Sondrio ist heute nicht mehr wegzudenken.

Wir freuen uns, zusammen mit den Engadiner Kraftwerke (EKW), einen wertvollen Beitrag zur Tunnelsicherheit beigetragen zu haben damit die wintersichere Verbindung vom Engadin nach Italien auch in Zukunft in Betrieb sein kann.

Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Südportal Tunnel am Lago di Livigno
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Südportal Tunnel Munt la Schera
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Gewölbeunterfangung für späteren Kabelrohrblock
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Endzustand Kabelrohrblock
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Endzustand Kabelrohrblock beim Rettungsstollen
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Endzustand innenliegende Noppenfolie zur Wasserableitung
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Staumauer Punt dal Gall
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY
Tunnelsanierung Munt la Schera l AFRY

Fakten zum Projekt

Kunde: Engadiner Kraftwerke AG

Dienstleistungen: Submission, Ausführungsprojektierung, Bauleitung, UBB

Bearbeitungszeitraum: 2018 - 2024

Ulrich Mathis - Head of Branch Chur
Ulrich Mathis
Leiter Niederlassung Chur

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