Erneuerung Eisenbahnüberführung Schulenburger Landstraße in Hannover
Brückenneubau neben dem ehemaligen Haltepunkt Hannover-Hainholz
Das Brückenbauwerk überführt im Bestands- und Endzustand die Streckengleise Hannover – Hamm und Hannover – Celle über die Schulenburger Landstraße
Historisches Bauwerk
Das vorliegende Bauwerk wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts vorerst als ein Bauwerk mit zwei Überbauten, die je ein Gleis führen, errichtet.
Mit Bau des Haltepunkts wurden außenliegend zwei weitere Überbauten mit je einem Gleis, Erweiterungen der Unterbauten sowie das Bahnhofsgebäude inklusive der Bahnsteige ergänzt. Aufgrund des Bauwerkalters ist die technische Nutzungsdauer bald erreicht.
Der Haltepunkt wird seit der Errichtung des Nordstadtbahnhofs nicht mehr genutzt, sodass im Zuge der Baumaßnahme das Bahnhofsgebäude, die Bahnsteige sowie die Treppenaufgänge zurückgebaut werden können.
AFRY ist von der DB Netz AG für die Planung der Brückenbauwerke beauftragt worden. Der Neubau soll weiterhin vier Gleise überführen.
Als Lösung werden zwei Überbauten mit je zwei Gleisen einer Strecke verfolgt.
Zur Realisierung der notwendigen Höhenverhältnisse und aufgrund der Vorteile einer stützenfreien Überspannung der Schulenburger Landstraße werden zwei Stahlbrücken mit obenliegendem Tragwerk favorisiert. Das obenliegende Tragwerk kann als optisch ansprechende Lösung in das Gesamtbild der Umgebung eingepasst werden. Die Vorplanung ist bereits abgeschlossen.
Komplexe Randbedingungen
Die Überbauten werden seitlich vorgefertigt und eingefahren, um die Sperrpausen der obenliegenden Hauptverkehrsstrecken so kurz wie möglich zu halten.
Die Schulenburger Landstraße wird sowohl für Kfz- als auch Straßenbahnverkehr genutzt, der ebenfalls möglichst lange aufrechtzuerhalten ist. Die beengten Platzverhältnisse und die Integration des Rückbaus stellen die Fertigung der Widerlager vor besondere Herausforderungen.
Es wird auch hierfür eine Lösung mit seitlicher Vorfertigung der Widerlager und nachträglichem Einschub geplant.
Die Erneuerung der EÜ Schulenburger Landstraße bringt einige Maßnahmen auf den anschließenden Streckenteilen mit sich.
Neben der Errichtung von Lärmschutzwänden und umfangreicher Anpassungen des Oberbaus sind Stützwände sowie weitere Bauwerke von der Maßnahme betroffen.
Parallel findet außerdem ein Umbau der Straßenbahn zur Errichtung eines Hochbahnsteigs statt, wofür enge Abstimmungen zwischen den Projekten geführt werden müssen.
Building Information Modeling
Das Projekt wird als BIM-Projekt ausgeführt. Für die 3D-Visualisierung des Bestands maßgebend sind aktuelle Vermessungsdaten. Das Brückenbauwerk und die im direkten Umfeld liegenden Strukturen sind von unseren Kollegen der Vermessung aufgenommen und zu einer Punktwolke verarbeitet worden.
Auf Basis der Bestandspläne, den aufbereiteten Vermessungsdaten sowie Ortsbesichtigungen wurde ein Bestandsmodell dreidimensional erarbeitet.
Auf Basis von zusätzlichen Bauwerks- und Baugrundserkundungen kann das Bestandsmodell mit weiteren Informationen in den folgenden Planungsphasen vervollständigt werden. Auch der Neubau wird gleichermaßen erarbeitet und fortgeführt.
