Spurplananpassung Bahnhof Düsseldorf-Gerresheim
Der Bahnhof Düsseldorf-Gerresheim liegt auf einer der wichtigsten Eisenbahnstrecken Nordrhein-Westfalens, der Strecke 2525
Die durch den integralen Taktfahrplans NRW (ITNW) vorgesehen Ausweitungen des Eisenbahnverkehrs als auch die gestiegenen Anforderungen an die Betriebsqualität erforderten eine Anpassung des bestehenden Gleis-Spurplans
Bahnhof Düsseldorf-Gerresheim
Am Bahnhof Düsseldorf-Gerresheim halten drei S-Bahnlinien und es erfolgen Durchfahrten eines Großteils aller Regional- und Fernverkehrslinien zwischen den Großstädten Düsseldorf und Wuppertal.
Mit der erfolgten Spurplananpassung im Bahnhof werden eine Taktverdichtung des Eisenbahnverkehrs und zusätzliche Zughalte im Bahnhof ermöglicht sowie eine Fahrplanoptimierung und mehr Pünktlichkeit für die Reisenden erreicht.
Neue Gleisverbindungen optimieren den Eisenbahnverkehr
Der alte Spurplan entspricht nicht mehr den aktuellen betrieblichen Erfordernissen. Ein- und ausfahrende Züge der S-Bahn 28 von und nach Mettmann mussten bisher über ein Gleis geführt werden, was häufig zu Verspätungen und Behinderungen des übrigen Nah- und Fernverkehrs führte.
Mit der Spurplananpassung wurden neue Weichen und Fahrwege angeordnet, wodurch die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes und die Fahrplanstabilität erhöht wurde.
Umbau der Eisenbahnanlagen inkl. der technischen Ausrüstung
- Neubau von 10 Weichen im Bahnhofsbereich
- Erneuerung von ca. 1.800m Gleis
- Umbau der Oberleitungsanlagen mit dem Aufstellen von 23 neuen Masten
- Anpassung des Stellwerks mit Änderungen der Fahrwege und Signalanlagen
- Neubau einer Gleistiefenentwässerung mit anschließender 900m langer Transportleitung zur Regenrückhalteanlage bestehend aus einem Absetzbecken und einem 600 m2 großen Bodenfilterbecken
- Neubau einer Hebeanlage mit einer Förderleistung von 220 l/s und einer Förderhöhe von 6,00m zur Überquerung der Transportleitung über den Fluss „Düssel“
Gewerkeübergreifende Planungen und Untersuchungen
Von AFRY wurden für das Projekt fast alle betroffenen Gewerke geplant und zwar:
- Verkehrsanlagen (Gleise, Betriebswege u. Kabeltiefbau)
- Leit- u. Sicherungstechnik (Signale u. Anpassung Stellwerk)
- Oberleitungsanlagen
- 50-Hz Elektrotechnik (Weichenheizungen u., Stromversorgung der Hebeanlage)
- Entwässerungsanlagen u. -bauwerke (Entwässerungsleitungen, Gleisquerungen im Pressbohrverfahren, Regenrückhaltebecken u. Hebeanlage)
- Maschinentechnik Hebeanlage
Zudem wurden folgende Leistungen erbracht:
- Entwurfsvermessung
- Umweltuntersuchungen u. -planungen (Landschaftspflegerischer Begleitplan, Faunistische Planungsraumanalyse, Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag)
- Schalltechnische Untersuchungen
Baudurchführung mit umfangreichen Gleis-Sperrpausen
Die Spurplananpassung war geprägt durch eine komplexe Anordnung der Weichenfolge und der Fahrstraßen. Hierbei mussten viele Zwangspunkte wie die Bestandslage der Bahnsteige, Eisenbahnüberführungen, Leitungen Dritter, angrenzende Wohnbebauung des Stadtteils Gerresheim sowie der Integration parallel oder vorab laufender Maßnahmen berücksichtigt werden.
Die zweijährigen Bauarbeiten erfolgten aufgeteilt in Vorabmaßnahmen unter laufendem Betrieb (Herstellung der Transportleitung und des Regenrückhaltebeckens, Rückbau von Gleisanlagen im Randbereich) sowie in der Hauptmaßnahme innerhalb einer 6-wöchigen Vollsperrung der Strecke.