Gesamtlogistiksystem Cargo sous terrain
Ein innovatives und nachhaltiges Gesamtlogistiksystem quer durch die Schweiz
Ein unlimitierter Ausbau der Transport-Infrastrukturen ist nicht möglich. Neue Wege zur Versorgung der urbanen Zentren sind gefragt. Mit Cargo sous terrain werden Schiene und Strasse an kritischen Punkten entlastet.
Cargo sous terrain ist ein innovatives Gesamtlogistiksystem, das 40% des Schwerverkehrs von Nationalstrassen unterirdisch bringen wird. Damit ist Cargo sous terrain ein wichtiges Element einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Güterversorgung in der Schweiz. Das digitale Gesamtlogistiksystem wird die grossen Zentren der Schweiz ab 2031 verbinden und sorgt in den Zentren für die Feinlogistik. Damit entlastet CST Schienen und Strassen, reduziert die Umweltbelastung, sorgt für die pünktliche Lieferung von Waren für alle und bringt für mehr Lebensqualität.
Mit dem Inkrafttreten des "Bundesgesetzes über den unterirdischen Gütertransport" am 1. August 2022 ist die gesetzliche Grundlage für die Planung und Umsetzung des CST geschaffen worden. Der Fokus liegt nun auf dem formellen Planungsverfahren für die erste Etappe bis zur Genehmigung durch das Bundesamt für Verkehr (BAV). Entlang der 70 Kilometer langen Tunnelstrecke zwischen Härkingen und Zürich sind 11 Logistik-HUB geplant, an denen der Umschlag von Gütern zwischen den konventionellen Verkehrsträgern und dem unterirdischen Transportsystem stattfinden wird.
Begleitung der nachhaltigen Lösung von der ersten Stunde an
Bereits in der Pionierphase hat AFRY das innovative Grossprojekt unter dem Namen Cargo Tube unterstützt und erste Vorstudien zur baulichen Realisierbarkeit des 400 km langes Gesamtsystem, das die Wirtschaftszentren der Schweiz verbindet, durchgeführt. Die Phasen in der Übersicht:
- Umfangreiche Machbarkeitsstudie bis 2015: Abschluss und Bestätigung der technischen und wirtschaftlichen Durchführbarkeit des Projekts
- Vorstudie: 2019-2022
- Planung von 2022-2024: federführender Partner der Planergemeinschaft CST Infra. Ziel ist das Erstellen eines genehmigungsfähigen Auflageprojekts, das dem Bund Ende 2024 zur Plangenehmigung vorgelegt wird.
Von Dezember 2018 bis August 2022 hatte AFRY Einsitz im Verwaltungsrat der Cargo sous terrain AG. An der Generalversammlung am 31. August 2022 wurde die Firmenstruktur angepasst, um die Voraussetzungen für die Realisierung dieses ausschliesslich privat finanzierten Projekts zu schaffen.
AFRY mit verschiedenen Kompetenzen beteiligt
- Gesamtkoordination & Projektleitung
- Bau
- Technische Ausrüstung
- Sicherheit und Lüftung
- Nachhaltigkeit
- Energiemanagement
- BIM-Methodik (VDC/BIM)
- HLKSE
- Bahnanschlüsse
- Brandschutz
AFRY ist Projektleiter des Konsortiums CST Infra, das mit der Planung der baulichen Infrastruktur und der technischen Ausrüstung der Arbeiten betraut wurde.
Planung von Logistik-HUBs im Raum Zürich in anspruchsvollen Grundwasserverhältnissen sowie Brückenplanung über das Gleisfeld Herdern.
Betriebs- und Sicherheitsausrüstung untertag
RAMS des Gesamtsystems, Konzept zur Tunnellüftung und -temperierung für die Betriebsphase sowie Ausarbeitung eines Brandfallsteuerungskonzepts
Nachweis Nachhaltigkeit im Baubereich nach der Methodik SNBS.
Energieversorgung und -verteilung und Erdung für das Gesamtsystem sowie die Leittechnik der technischen Ausrüstung
Anwendung der BIM-Methodik: Kollaborativ und digital planen und bauen.
IFEC, eine Tochtergesellschaft von AFRY, wurde für die HLKSE-Planung für alle 11 Logistik-HUBs entlang der Strecke zwischen Härkingen und Zürich beauftragt.
Planung der Bahnanschlüsse für die Materiallogistik bei Zwischenangriffen während der Bauphase sowie der Transportlogistik bei ausgewählten Hubs für die Betriebsphase.
Im Bereich Brandschutz wurden wir mit der Projektierung des Vorprojektes und der Erarbeitung der PGV-Eingabe der ersten Teilstrecke beauftragt. Die Planung begann im Jahr 2022 und soll Ende 2024 mit der PGV-Eingabe mit Erfolg abgeschlossen werden.
Das beauftragte Planungsvolumen beinhaltet die brandschutztechnische Beurteilung der gesamten Tunnelstrecke, aller Unterhaltsstellen sowie aller oberirdischen Logistikzentren, den HUBs. Die Tunnelstrecke wird dabei mittels dem risikobasierten Nachweisverfahren beurteilt. Alle weiteren Gebäude können nach den anerkannten Regeln der VKF beurteilt werden.
Parallel zur Erarbeitung der ersten brandschutztechnischen Entwürfe, findet ein Austausch mit den Behördenvertretern statt, in welchen das Projekt vorgestellt und erste Fragestellungen frühzeitig besprochen werden, um zeitnahe Planungssicherheit zu erhalten.
Ein besondere Herausforderung bei diesem Projekt ist die Tatsache, dass die Tunnelstrecke zwischen den HUBs keine Ausgänge und/oder Interventionszugänge hat. Hierfür ein Flucht- und Rettungskonzept zu erstellen, ist im Tunnelbau ein Novum und stellt höchste Anforderungen an uns Planende. Wir stellen uns dieser Herausforderung.
Fakten zum Projekt
- Kunde: Cargo sous terrain AG
- Bearbeitungszeitraum: 2012 - 2024
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